
Alles begann im Jahr 2018 mit der Beringung eines Storchenpaars im Naturschutzgebiet Wipfelder Mainaue bei St. Ludwig und setzte sich im Folgejahr mit dem ersten Bruterfolg und zweifachem Nachwuchs fort. Eigentlich sind Störche ihr Leben lang monogam, aber dieser "Casa" in Wipfeld (wie ihn der Ornithologe Stefan Laubender augenzwinkernd nennt) ist anders und ein wahrer Casanova.
Im vergangenen Jahr erschien er plötzlich mit der zweiten "Frau" am Nest und dabei kamen sogar gleich Storchen-Drillinge heraus. Dieses Weibchen blieb unberingt und daher erstaunte es doch sehr, dass in diesem Jahr eine beringte Störchin zum Wipfelder Nest geflogen kam, jedoch nicht jene aus den Jahren 2018/19, sondern Weibchen Nummer 3 in nur 4 Jahren. Ein Schlingel also, dieser "Casa".
Fast wie im Krimi kam im März 2021 auf einmal eine unberingte Störchin zum noch leeren Nest, wahrscheinlich das Weibchen aus dem Vorjahr, und begann mit dem "Hausputz". Es ist nicht belegt, aber sie wurde nach der Rückkehr der "neuen Flamme" ihres Storchenmannes wohl von dieser verjagt. Der Ornithologe ist sich sicher, dass sein umtriebiger Storch weiterhin mit einem vorherigen Weibchen "unterwegs" ist, während Frau Nummer 3 auf dem Nest sitzt. Wirklich unglaublich. Im Juni können wir vielleicht wieder Jungstörche bewundern und die spannende Frage bleibt natürlich: Wie geht es mit "Casa" und seinen ungewöhnlich vielen Weibchen weiter?
Bildquelle: Martin Kroke
Verfasser: Marc Heinz, Netzwerk Main (Quelle: Stefan Laubender), Wipfelder Mainaue bei St. Ludwig, www.protectedplanet.net